Hochwasser-Frühwarnsysteme

für Einzugsgebiete bis ≤200km²

Nach den verheerenden Überflutungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist das Thema Frühwarnung wieder in den Blickwinkel geraten. Aber gerade die Frühwarnung bei lokalem Hochwasser an kleinen Wasserläufen und kleineren Einzugsgebieten ist schwierig. Für große Wasserläufe wie Rhein, Donau und Elbe gib es bereits seit Jahren entsprechende Prognosen zur Wasserstandsentwicklung und sich abzeichnenden Hochwasserlagen.

Aber wie sieht es bei Wasserläufen wie Polenz, Butterwasser, Röderbach und Glan aus?

Auch hier gibt es in einzelnen Bundesländern mittlerweile Frühwarnsysteme. Aber es ist zu beachten, dass auf den Frühwarnkarten in der Regel vor Flusshochwasser und nicht vor Gewitter, Starkregen oder kleinsträumigen Überflutungen gewarnt wird.

Ein Beispiel: Bei trockenen Böden und/oder lokalen Starkregenereignissen kann es vorkommen, dass eine Wetterwarnkarte rot eingefärbt ist, die Hochwasserfrühwarnkarte wegen der nur geringen Flusshochwasser-Gefährdung jedoch nur grün oder gelb.

Umgekehrt kann die Hochwassergefährdung bei starker Schneeschmelze hoch sein, ohne dass eine Unwetterwarnung herausgegeben wird. Die Hochwasserfrühwarnkarte ist somit als Ergänzung zu Wetterwarnkarten zu sehen. Daher ist es wichtig für das Verständnis und die Handhabung der Frühwarnsysteme die Erläuterungen zu lesen.

All das haben wir für euch zusammengestellt. Die Auflistung bezieht sich auf Frühwarnsystem für kleine Wasserläufe und Einzugsgebiete bis ≤ 200km²:

Rheinland-Pfalz:

Frühwarnung Rheinland-Pfalz | Erläuterungen

Sachsen:

Frühwarnung Sachsen

Die Erläuterungen und ein Video zum System finden sich direkt auf der Seite. Weiterhin bestehen von dieser Seite aus Verlinkungen zur Wetterinformationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD).

Baden-Württemberg

Frühwarnung BaWü | Erläuterungen 

Zudem biete die Labdesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg noch eine Pegelbasierte Vorhersage auch für kleinere Wasserläufe an:

Pegelbasierte Warnungen BaWü | Erläuterungen

Hessen:

Frühwarnung Hessen

Weiterhin bietet das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie ein Informationsangebot zu Abfluss- und Wasserstandsvorhersagen aus dem Wasserhaushaltsmodell LARSIM an. Dieses Modell liefert u.a. auch Vorhersagen zu kleineren Wasserläufen und sich einer abzeichnenden Hochwasserlage.

Link: https://hochwasservorhersage.hlnug.de/ Erläuterungen und Hinweise finden sich jeweils unter den jeweiligen Menüpunkten.

Zu beachten ist, dass die oben genannten Frühwarnsysteme eine Ergänzung in Kombination mit Wetterinformationen und weiteren Informationen sind. Wetterinformationen, die das Frühwarnsystem ergänzen sind z.B. Wetterwarnungen allgemein, Niederschlagsdaten und Warnungen vor Starkregen/ Sturzfluten.

Weitergehende Informationen lassen sich aus lokalen, ortsspezifischen Starkregenkarten bzw. Hochwassergefahren- und -risikokarten gewinnen. Die lokal verfügbaren Hochwasserkarten bieten eine Information zur Überflutungsgefährdung bei Hochwasserereignissen.

Starkregengefahrenkarten hingegen sind noch nicht flächendeckend vorhanden, da im Gegensatz zu den Hochwassergefahren- und –risikokarten keine gesetzliche Grundlage gibt.

[Thomas]