Bis zum Jahr 2007 sprach man primär von der Aufgabe Hochwasserschutz.
Hier war der vorrangige Ansatz maximal mögliche Abflussmengen von
Gewässern abzuschätzen und den technischen Hochwasserschutz, also Deiche
oder andere Schutzbauwerke, für diese maximalen Wasserstände auszulegen.
Der aktuelle Bemessungshochwasserstand am Rhein aus dem Jahr 2004 (BHQ
2004) hat bis heute Gültigkeit. Die Deiche entlang des größten deutschen
Flusses sind daher für ein Ereignis auszulegen, das nur alle 200 – 500
Jahre eintritt. Noch sind die Deiche nicht alle auf diesen Stand
ertüchtigt worden, vielerorts laufen die Maßnahmen noch.
Im Jahr 2007 wurde von der EU die Hochwasserrisikomanagement –
Richtlinie verabschiedet (EU-HWRM-RL – 2000/60/EG). Seither hat dieser
Ansatz den vorherigen Ansatz des rein technischen Hochwasserschutzes
eigentlich abgelöst.
Das vorrangige Ziel ist nun nicht mehr einzig der Ausbau der Deiche. Das
Hochwasserrisikomanagement verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, um die
nachteiligen Folgen von Hochwassern zu reduzieren. Ein entscheidender
Punkt dabei ist, hohe Hochwasserstände von vorn herein möglichst zu
vermeiden. [Christian von Spiczak]