Es ist verständlich, dass sich vom Hochwasser betroffene Anwohner um ihr Hab und Gut sorgen und sich in das Geschehen einbringen wollen. Ebenso ist die Zahl der sogenannten “Spontanhelfer”, also Menschen, die in der Regel nicht direkt von einem Ereignis betroffen und keine Angehörigen einer Hilfsorganisation sind, dank Social Media bei den jüngsten Hochwasserereignissen sehr hoch gewesen.

Spontanhelfer und Anwohner sollten die operative Deichverteidigung aber unbedingt den Deichbesitzern (Deichverbände, Wasserverbände etc.) und den Einsatzkräften überlassen. Durch gut gemeinten Aktionismus bringen sie sich oft selbst in Gefahr und können den Schaden am Deich möglicherweise vergrößern.

Deichbesitzer wissen um den Aufbau und die Besonderheiten des gefährdeten Deiches. Einsatzkräfte (insbesondere das Technische Hilfswerk) sind in der Notsicherung von Deichen geschult.

Spontanhelfer sind allerdings an anderen Stellen mittlerweile unverzichtbar geworden. Zum Beispiel beim Füllen von Sandsäcken auf Sandsack-Füllplätzen oder beim Versorgen Betroffener.

Oft bilden sich bei Hochwasserereignissen spontane Gruppen, zum Beispiel bei facebook. Bevor man sich in ein Hochwassergebiet aufmacht, sollte man sich informieren, wo Hilfe benötigt wird. Wenn man im Netz nicht fündig wird, hilft eventuell die Verwaltung einer betroffenen Gemeinde oder Stadt weiter.