Ein Sandsackdamm wird Aufkadung genannt, wenn er als Erhöhung eines Deiches dient. Die Bauweise ist bei beidem identisch. Das Sandsackdamm kann als zweite Deichverteidigungslinie oder zum Objektschutz gebaut werden. Die Aufkadung wird bei drohenden Überströmung errichtet.

Bei der Überströmung reicht die vorhandene Deichhöhe nicht aus. Ohne Maßnahmen würde das Wasser einfach über den Deich fließen. Es käme zur Erosion, also zum Abtrag der Binnenböschung und somit zu Böschungsbrüchen, die schließlich zum Versagen des Deiches führen würden.

Die Basis der Aufkadung/des Sandsackdamms soll 2x die Höhe plus einen Sandsack betragen. Der Querschnitt soll etwa einem Deichprofil entsprechen, damit die Aufkadung stabil und funktionell ist und dem Wasserdruck sowie möglichem Treibgutschlag standhält. Wichtig beim Errichten der Aufkadung ist ein dichter Verbund der Sandsäcke sowie eine saubere Verlegetechnik. Die Aufkadung wird wechsellagig gebaut, das heißt die aufeinander gelegten Lagen werden jeweils um 90° gedreht (Quer- und Längsverlegung, der Boden zeigt entweder zum Wasser oder zur Strömung).

Bewährt hat sich das wasserseitige Aufbringen einer dichtenden Folie auf die Aufkadung. Die Folie sollte etwa 3 Meter über die Aufkadung wasserseitig hinausragen und die Folienenden sollten sich mindestens einen Meter überlappen (hier ist auf die Fließrichtung zu achten). Wichtig ist, dass die Folie gegen Aufschwimmen und Wegwehen gesichert wird.

Die Aufkadung sollte immer so niedrig als möglich bemessen sein, damit die Belastung durch das Gewicht der Sandsäcke auf den Deichkörper so gering als möglich gehalten wird. Ist die Standsicherheit durch die Last gefährdet, was beispielsweise bei alten Deichen in Kombination mit einer hohen Aufkadung und einem lang anstehenden Hochwasser wahrscheinlich ist, so ist der binnenseitige Deichfuß parallel mit einer Auflast zu sichern.

Ein im Bau befindlicher Sandsackdamm. Durch die gestreiften Sandsäcke ist die Längs- und Querverlegung gut sichtbar.