Ein Sandsackdamm wird Aufkadung genannt, wenn er als Erhöhung eines Deiches dient.

Die Aufkadung wird bei drohenden Überströmung gebaut.

Bei der Überströmung reicht die vorhandene Deichhöhe nicht aus. Ohne Maßnahmen würde das Wasser einfach über den Deich fließen. Es käme zur Erosion, also zum Abtrag der Binnenböschung und somit zu Böschungsbrüchen, die schließlich zum Versagen des Deiches führen würden.

Der Deich muss durch eine Aufkadung erhöht werden. Dazu wird ein Sandsackdamm an der wasserseitigen Deichschulter errichtet. Die Basis soll dabei 2x die Höhe plus einen Sandsack betragen. Der Querschnitt soll etwa dem Deichprofil entsprechen, damit die Aufkadung stabil und funktionell ist und dem Wasserdruck sowie möglichem Treibgutschlag standhält. Wichtig beim Errichten der Aufkadung ist ein dichter Verbund der Sandsäcke sowie eine saubere Verlegetechnik. Entweder zeigt der Sandsackboden durchgängig zum Wasser (Querverlegung) oder die Aufkadung wird wechsellagig gebaut (Quer- und Längsverlegung).

Bewährt hat sich das wasserseitige Aufbringen einer dichtenden Folie auf die Aufkadung. Die Folie sollte etwa 3 Meter über die Aufkadung wasserseitig hinausragen und die Folienenden sollten sich mindestens einen Meter überlappen.Wichtig ist, dass die Folie gegen Aufschwimmen oder Wegwehen gesichert wird.

Die Aufkadung sollte immer so niedrig als möglich bemessen sein, damit die Belastung durch das Gewicht der Sandsäcke so gering als möglich gehalten wird. Ist die Standsicherheit durch die Last gefährdet, was beispielsweise bei alten Deichen in Kombination mit einer hohen Aufkadung und einem lang anstehenden Hochwasser wahrscheinlich ist, so ist der binnenseitige Deichfuß mit einer Auflast zu sichern.

Ein im Bau befindlicher Sandsackdamm. Durch die gestreiften Sandsäcke ist die Längs- und Querverlegung gut sichtbar.