Neben
Starkregenereignissen werden künftig auch Intensität und Häufigkeit von
Sturmflutereignissen durch den Klimawandel beeinflusst. Mit mehreren Maßnahmen,
die ein schlüssiges Gesamtpaket ergeben, bereitet sich bremenports auf die
künftigen Herausforderungen vor.
Eine davon ist die Kooperation mit dem Technisches Hilfswerk Ortsverband Bremerhaven.
Heute ist für das niederbayerische Simbach am Inn einen
trauriger Jahrestag. Vor fünf Jahren genau, am 01. Juni 2016, kam es dort zu
einem Starkregenereignis von katastrophalem Ausmaß. Durch eine Verkettung von
ungünstigen Umständen kam es zu einer großen Flutwelle, die sich den Weg durch
das Dorf bahnte. Dort hinterließen die Wassermassen schwerste Verwüstungen.
Neben den einsturzgefährdeten Gebäuden, zerstörten Brücken und abgetragenen
Straßen kamen auch sieben Menschen ums Leben, die vom plötzlichen Auftreten der
Flutwelle überrascht wurden.
Der Sender Arte hat dazu eine kompakte Dokumentation
gedreht, welche die Ereignisse, deren Folgen, aber auch die daraus abgeleiteten
Schutzmaßnahmen für künftige Ereignisse aufgreift. Es werden auch verschiedene
Beispiele beleuchtet, wie sich andere Kommunen vor solchen Ereignissen
schützen. Denn eins ist sicher: Durch den Klimawandel wird es künftig vermehrt
zu solchen Starkregenereignissen kommen. Und wenn es soweit ist – ist Vorsorge
alles.
Halligen sind durch den klimawandelbedingten Meeresspiegelanstieg besonders bedroht. Um die Halligen weiterhin bewohnbar zu machen, entsteht nun die erste Klimawarft.
Das LHW Sachsen-Anhalt hat eine Hochwasserwarnung ausgegeben. Grund sind ergiebige Niederschläge, die auf eine Vb-Ähnliche Wetterlage zurückzuführen sind. Details findet ihr hier:
Gestern konnten zwei Team-Mitglieder den Probeaufbau einer
Dammbalkensperre begutachten.
Die Dammbalkensperre ist Teil einer Hochwasserschutzlinie und wird nur im Falle eines drohenden Hochwassers installiert. Damit ist gewährleistet, dass zum Beispiel Verkehrswege weiterhin ohne Einschränkungen nutzbar sind, die zum Beispiel durch eine geschlossene Deichlinie entstehen würden.
Die Dammbalkensperre schließt die Lücke im Deich.
Eine Dammbalkensperre besteht aus einem vorinstallierten
Betonfundament, das Aufnahmen für die Stützen enthält. In die Stützen werden
die Dammbalken gestapelt. Der unterste Dammbalken verfügt über eine
Schaumgummidichtung, die Unebenheiten im Untergrund ausgleicht und die Sperre
nach unten hin abdichtet.
Nachdem alle Dammbalken gestapelt wurden, werden diese mithilfe
einer Spannschraubenvorrichtung niedergepresst.
Wichtig beim Aufbau ist es darauf zu achten, dass die Dammbalken an der vorgesehenen, richtigen Stelle verbaut werden. Da das System eine jeweils für den einzelnen Einsatzort gefertigte Konstruktion ist kann es sonst sein, dass die Dammbalken nicht in die Stützen passen. Dadurch kann im Ernstfall sehr viel Zeit verloren werden, wenn zum Beispiel erst mal die richtigen Dammbalken gesucht werden müssen. Des Weiteren muss beim Einbau der Dammbalken darauf geachtet werden, dass diese nicht verkantet, sondern möglichst parallel zum Untergrund in die Stützen eingeführt werden.
Besonders bei dieser Hochwasserschutzeinrichtung ist die doppelte Dammbalkensperre. Hier wurde eine Redundanz für den Fall des Versagens einer Sperre eingeplant und geschaffen.
Das gestern erprobte Dammbalkensystem hat die Dichtigkeitsprobe
gut bestanden und war schnell aufgebaut.
Künftig wird das System ein Mal im Jahr erprobt. Das gewährleistet die jährliche Materialsichtung und -prüfung, der Pflege der Aufnahmen im Betonfundament und sorgt für eine kontinuierliche Übung des Aufbaupersonals und der damit zusammenhängenden Logistik.
Erstaufbau der Dammbalkensperre.Durchführung der Dichtigkeitsprobe.
Am vergangenen Wochenende kam es auf Grund eines durch Biber verursachten Schadens an einem Damm zu einer Überschwemmung im Bereich von Groß Schacksdorf (Amt Döbern-Land).
Hierzu hat der THW-Ortsverband Forst (Lausitz) einen interessanten Einsatzbericht über einen nicht so alltäglichen Einsatz im Bereich des Hochwasserschutzes verfasst.
Dabei hatte ein Biber seinen Bau in einen Damm gegraben, der zur Anstauung eines großen Teiches dient. Hier ist nachzulesen, wie die Einsatzkräfte dieser ungewöhnlichen Situation begegnet sind, um Schlimmeres zu verhindern.
Das erste Bild zeigt die Überschwemmung im Bereich der Ortschaft, das zweite Bild zeigt den eingestürzten Biberbau.
Vorab – die klassischen Methoden zur Deichverteidigung waren hier nur bedingt hilfreich, da ein Damm grundsätzlich anders konstruiert ist und funktioniert als ein klassischer Hochwasserschutzdeich.
Alles weitere steht im verlinkten Einsatzbericht. beide Bilder: Quelle THW
TV-Tipp: Die Sendung „W die Wissen“ der ARD zeigt Sonntag, den 27.03.21, wie sich das Land Schleswig-Holstein vor künftigen Sturmfluten schützt. Sogenannte Klimadeiche sollen den Küstenschutz auch für kommende Generationen möglich machen.
Die zunehmend heißeren Sommer in Deutschland gehen einher mit
Niederschlagsereignissen, die zwar weniger häufig aber dafür umso
intensiver auftreten. Diese führen zu Überschwemmungen und können, wie
u. a. die Hochwasserereignisse aus den Jahren 2002 und 2013 zeigten,
großen Schaden anrichten. Für die Analyse und Betrachtung solcher
Ereignisse müssen unterschiedlichste Daten herangezogen werden. Hierfür
ist es z.B. notwendig, die aktuellen Durchflüsse der Fließgewässer,
Niederschlagswerte, sowie Niederschlagsvorhersagen für die nächsten Tage
zu berücksichtigen. Der Hochwasseratlas des BKG verbindet diese
Datensätze mit weiteren, je nach Analysefokus differenzierten, aktuellen
Informationen – von der Länder- bis zur globalen Ebene.
Der Hochwasseratlas steht Jedermann, nach vorheriger Freischaltung, zur Verfügung. Den Zugang erhalten Sie über das Dienstleistungszentrum des BKG.
In diesen Tagen jährt sich das bis dato schlimmste
Hochwasser in der Geschichte Hannovers zum 75. Mal.
Damals kam es nach langem, strengem Frost zu starken
Regenfällen. Zusammen mit der Schneeschmelze im Harz bildete sich an Leine und
Ihme ein bislang einmaliges Hochwasserereignis aus.
Der Leinepegel betrug in der Spitze 644cm, in Hannovers
Straßen stand das Wasser teilweise drei Meter hoch.
Besonders betroffen war der Stadtteil Linden und Ricklingen.
Mangelnde Vorwarnungen, unzureichender Hochwasserschutz, die Zerstörungen durch
den Krieg und der kaum vorhandene Katastrophenschutz machte die Lage für den
Bevölkerung besonders schlimm.
In der Calenberger Neustadt sind Menschen mit einem Boot unterwegs (Quelle: haz.de)
Es gab in Hannover nur wenige Boote, mit denen die Menschen
gerettet oder versorgt werden konnten. So flüchteten viele in die oberen
Geschosse ihrer Wohnhäuser und mussten dort mehrere Tage ausharren.
Blick vom Hohen Ufer in Hannover (Quelle: hannover.de)
In einem Bericht vom NDR berichten Zeitzeugen von der Situation damals:
Nach diesem Ereignis und den daraus gezogenen Erkenntnissen
wurde der Hochwasserschutz in Hannover angepasst. So wurde beispielsweise 1954
ein Deich fertiggestellt, der den Stadtteil bis heute vor Hochwasser schützt.
In jüngerer Vergangenheit hat sich durch die Umsetzung der EU-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie auch in Hannover eine Menge getan. So wurde zum Beispiel der Ihme mehr Überschwemmungsraum gegeben und Brücken an neuere Bemessungswasserstände angepasst.
Die Stadt Hannnover berichtet auf ihrer Internetseite:
Darstellung der bei einem extremen Hoachwasser überfluteten Gebiete (Quelle: wasserblick.net)
Die Hochwasserrisikomanagementrichtlinie sieht auch eine
Veröffentlichung aller Überschwemmungsgebiete im Hochwasserfall vor.
In der Regel sind die sogenannten Hochwassergefahrenkarten
auf den Internetauftritten der Kommunen zu finden.
Über das Portal https://geoportal.bafg.de/karten/HWRM/
kann für jede Adresse in Deutschland die Hochwassergefahr/ das Hochwasserrisiko
angezeigt werden.
Mehr zum Thema Hochwassergefahren und -risikokarten gibt es
unter: